Belle Époque
UA von Alexander Widner
klagenfurter ensemble (AUT), 2022
mit Angie Mautz, Roswitha Soukup, Gerhard Lehner, Gernot Piff, Rüdiger Hentzschel und Josef M. Krasanovsky
Regie / Bühne Alexander Mitterer
Kostüm Klaudia Reichenbacher
Musik Josef Maria Krasanovsky
„Belle Époque“von Alexander Widner (UA) ist eine abgrundtief komische Reise an die Grenzen des Denkens und Denkbaren. Im Fokus stehen die österreichischen Seelenlandschaften, in denen teils Größenwahn, teils Minderwertigkeit schlummert als auch die unendliche Weite des Kosmos. Und Revolution. Sowie Moral, Tugend und Sinn. Diese Reise beginnt mit dem Missverständnis an sich und der Mensch beruft sich darauf, dass er missverstanden wird. Die handelnden Personen sind aus unerfindlichen Gründen zusammen auf den Bühnenbrettern – werden jedoch niemals einen Konsens finden, weil sie alle nur ihre eigene Sprache sprechen. „Belle Époque“ ist eine Metapher für die Nacktheit des Menschen angesichts des Universums. Ein Sprachspiel mit sprachphilosophischen Anklängen.
Mit „Belle Époque“ folgt Alexander Widner seinem literarischen Postulat der Sinnlosigkeit konsequent irrwitzig und steigert sich in eine beinahe hoffnungsvolle Absurdität an Sprachverwirrung hinein. Er zerlegt die Sprache wie der Jäger das erlegte Tier, hinterfragt die Sprache in ihrer Funktion als scheinbar klares Kommunikationswerkzeug und verwendet sie als ich–bezogene Gedankenmasse, die im Austausch mit dem Anderen sofort zum Missverständnis wird.